Buddhismus - Seite 2
Das Menschenbild des Buddhismus
Was ist der Mensch?
Die Daseinsfaktoren werden als "Dharmas" bezeichnet.
Für die Lehre vom Menschen bedeutet die Lehre der Dharma, dass es kein erfahrbares Selbst gibt, da es keine Dauer gibt. Es gibt lediglich eine Vereinigung vieler verschiedener Dharmas, die eine bestimmte Persönlichkeit bilden. Wenn der Mensch stirbt, erlöschen alle seine Dharmas, die Wirkung guter und schlechter Taten über den Tod hinaus, die zu der Geburt des neuen Wesens führt, ist unabhängig von einem Substrat (Nährstoff).
Welche Wege des rechten Handelns werden aufgezeigt?
Die buddhistische Ethik besteht aus fünf Geboten, die für alle gelten.
- nicht töten
- nicht stehlen
- nicht lügen
- nicht Ehe brechen
- keine berauschenden Getränke genießen
Diese Gebote wollen den Einzelnen davor bewahren, sich an das Irdische zu binden. Das Hauptziel der buddhistischen Ethik besteht darin, dem Nächsten zu helfen (obwohl der Gesichtspunkt nicht unwichtig ist), sondern darin, den Kreislauf des Werdens, Entstehens und des des Vergehens nicht weiter in Gang zu halten und zur Erlösung ins Nirwana zu führen.
Was ist das Ziel des Menschen?
Es gibt 4 edle Wahrheiten:
- Wahrheit Alles Leben ist Leiden
- Wahrheit Der Ursprung des Leidens ist der Durst: Das Begehren, die Gier
- Wahrheit Das Leiden muss aufgehoben werden
- Wahrheit Der edle, achtfache Pfad weist den rechten Weg, der zur Pforte des Nirwana führt
Der edle achtfache Pfad:
- richtige Anschauung
- richtige Gesinnung
- richtiges Reden
- richtiges Handeln
- richtiges Leben
- richtiges Streben
- richtiges Überlegen
- richtiges sich versenken
Wer die vier edlen Wahrheiten erkannt, und den achtgliedrigen Pfad beschritten hat, hat die Erlösung erreicht. Nach seinem Tod als Heiliger wird er im endgültigen Nirwana sein, wo er frei von den drei Hauptlastern, Hass, Gier und Wahn, ist. Die Bezeichnung "Nirwana" bedeutet "verweht, erloschen". Buddha hat sich über das Nirwana kaum geäußert. Den Zustand der vollkommenen Gemütsruhe nennt man Nirwana.
Die religiöse Organisation
Der Buddhismus verlangt von seinen Mitgliedern keinen Austritt aus anderen Religionen oder Glaubensgemeinschaften. Der Buddhismus kennt auch Wallfahrten, Dienst an Reliquien, usw. Heute gibt es zwei unterschiedliche Glaubensgruppen im Buddhismus, die etwas unterschiedliche Vorstellungen des Nirwana haben.
Die eine ist die Gruppe namens "Großes Fahrzeug", und die andere hat den Namen "kleines Fahrzeug". Weiterhin gab es noch das "Diamantene Fahrzeug", welches eine offenere Einstellung gegenüber magischen Riten und Zauberei prägte als die anderen beiden. Man findet in buddhistischen Ländern oft gigantische Buddhafiguren, die aber nicht nur Siddharta (dem zuvor beschriebenen Gründer), sondern allen Buddhas zu Ehren gebaut und angebetet werden.
Verbreitung des Buddhismus
In der Form des "Kleinen Fahrzeugs" besteht der Buddhismus heute in Ceylon, Burma, Siam, Laos und Kambodscha. Als "Großes Fahrzeug" existiert der Buddhismus in Nepal, Vietnam, Korea (seti ca. 372 n. Chr.) und Japan (seit ungefähr 552 n. Chr.).
Ebenfalls in China, wo er aufgrund eines Traumes eines chinesischen Kaisers um 61 n. Chr. eingeführt wurde. Außerdem existierte der Buddhismus als Lamaismus (gleich des "Großen Fahrzeug") in Tibet, Sikkim, Bhutan und in der Mongolei. In Indien, seinem ursprünglichen Herkunftsland ist er bis auf wenige Reste vollständig erloschen, ebenso in Afghanistan, Ostturkestan und Indonesien.
Die Anzahl deer Buddhisten ist schwer festzustellen, da der buddhistische Glaube ja keine anderen Religionen ausschließt. Die Anzahl wurde vor einigen Jahre auf ca. 500 Millionen geschätzt.
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